Als ich auf der Suche nach Bücher über die Kinderpsychiatrie war, fand ich in einem Antiquariat dieses Heft „Gebunden im Schweigen, Schweizer Kampagne gegen Kinderprostitution“ von 1993. Im Glauben ich hätte endlich einmal ein Heft gefunden, dass für uns Betroffene geschrieben wurde, die als Kind sexuelle Gewalt erlebt haben, flossen mir manche Tränen, als ich merkte das dies nicht so ist.
Bei all denen die die Weitergabe Theorie vertreten. In diesem
Heft habe ich solche Thesen gefunden.
Übrigens wird In dem Scan Inzest : H. Stutte zitiert dabei müsste es um Hermann Stutte handeln
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Stutte
- http://namensaenderung.blogspot.ch/2015/01/erneute-stigmatisierung-weitergabe-von.html
- http://namensaenderung.blogspot.ch/2015/11/ich-bin-uberall-ausgetreten-kritik.html
Bei all den
Diskussionen, die ich geführt habe mit Leuten die diese Ansichten
vertraten, frage ich immer noch, woher sie dieses Wissen haben. Die meisten Aussagen
waren, dass man dies einfach wisse oder dass dies von der Psychiatrie komme.
Aber niemand konnte mir ein Buch oder eine Statistik benennen, wo ich dies
nachlesen konnte.
Heute denke ich, dass es schon ziemlich
hart sein muss für die Kinder oder Enkelkinder von Leuten, die diese Weitergabe
Theorien vertreten. Wären sie selber
Opfer von Sexuellen Gewalt geworden und dann zu wissen, dass Ihre Eltern oder
Grosseltern so denken würden über sie, würden ich wahrscheinlich nicht so
einfach wegstecken.
Ich nehme nur ein Beispiel aus diesem Heft,
ich würde empfehlen diesen Text mehrmals zu
lesen und diesen Text auch aus der Sicht vom Opfer anzuschauen. Manchmal
sind solche Texte auch in sich widersprüchlich.
Ich finde das gefährlich an diesem Text die
vielen Annahmen, Verdachte, Vermutungen, Voraussetzungen, Mutmassungen und
Hypothesen; wie etwa dass missbrauchte Kinder auch wieder ihre Kinder
missbrauchen. Es fehlen genaue Angaben wie diese Ansichten zustande kamen. Und
doch werden solche Ansichten schnell von der Gesellschaft verallgemeinert und übernommen.
Daher würde ich es gut finden, dass Leute,
welche die diese Theorien der Weitergaben glauben und verbreiten, öffentlich
einmal in einer Fernsehsendung diskutieren und zwar auf den Punkt gebracht mit
genauen Angaben.
Dann gibt es noch Fachleute, die von uns
Opfern erwarten, dass wir den Täter und Täterinnen verzeihen für die Gewalt die sie uns an taten wir für diese
Verständnis zeigen sollen. Das Täter oder Täterinnen sich zuerst einmal bei uns
Endschuldigen kommt niemandem in den Sinn.
Ich werde weiter gegen die Vorverurteilung von misshandelten Kindern kämpfen.
Aus dem Gleichen Heft wie oben.
Text von Prof. Dr. Reinhard Fatke Zürich