Freitag, 15. Mai 2015

Jahrestag Erste Nationale Gedenkstätte Kinderheim Mümliswil, 6. Juni 2015

Die feierliche Übergabe der Loosli-Büste an die Guido Fluri Stiftung

Ich freue mich schon auf den Tag.(Anmeldung: http://e2.marco.ch/publish/furrerhugi/e8a697ee/einladung_muemliswil___veranstaltungshinweis.6265-247-688-0-5.html)

Carl Albert Lossli ist einer von uns (http://www.kinderheime-schweiz.ch/de/beruehmte_ehemalige_heimkinder.php)
 Für diejenigen, die nicht genau wissen, wer er ist, hier noch zwei weitere Links über Albert Lossli, eine mit Ton Aufnahme:

Montag, 20. April 2015

Ich wurde verbal angegriffen

Am Donnerstagnachmittag, den 16. April, wurde ich verbal angegriffen. Ich werde mich nur kurz fassen.

Ich ging ins Einkaufzentrum um zu schauen ob eine Jacke in meiner Grösse schon gekommen ist. Auf der Rolltreppe sah ich eine Frau mit Ihrem Sohn von hinten, die Meinungsverschiedenheiten hatten. Sie war mir aufgefallen, weil ich gedacht habe, dass ich sie von irgendwo kenne. Ich machte mir aber keine weiteren Gedanken dazu und ging in das Geschäft. Ich probierte die Jacke an, als sie auf einmal neben mir stand mit Ihrem Sohn. Sie sagte zu mir in einem sehr harschen Ton und in einer ekelhaften nahen unangenehmen Distanz, ob ich sie nicht kenne. Ich sagte nein und überlegte woher ich sie kannte. Sie meinte sie sei meine Schwester Regula Gritti. Ich sagte ich hätte sie nicht erkannt.

Ich sagte ich möchte mit der Familie nichts zu tun haben. Darauf meinte ich sei nicht normal und ob ich den Rest meines Lebens die Sachen behaupten will. Ich erwiderte, dass ich eine Entschuldigung bekomme habe was man mir als Kind angetan hat - all die Misshandlungen - sowie eine Soforthilfe von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Weil ich ihr an ansah, dass sie nicht wusste was dies war sagte ich halt Opferentschädigung.

Darauf sagte sie nur ich hätte diese bekommen, weil ich gaga bin. Weil sie immer lauter wurde sagte ich, es sei besser, dass wir aus dem Geschäft gingen. Dann hat sie noch einige Sachen gesagt um mich zu provozieren; ich blieb aber ruhig.
Darauf habe ich gesagt ich halte von meiner Mutter gar nichts. Sie meinte meine Mutter hätte so um mich gekämpft. Ich sagte. dass ich an einem Rundtisch beim Bezirksrat Bülach mit Ihrer Mutter und Ihren Bruder war und dort wurde festgestellt das Ihr Vater rechtmässig verurteilt wurde. Sie meinte nur, dass dies alles nicht stimme. Bezüglich meines Vaters sagte ich ihr, dass ihre Mutter selber gesagt hat, dass keine Aussage oder stattgefunden hatte. Sie meinte aber, sie hätte schriftliche Beweise, dass meine Überfallen wurde und eine Anhörung hatte. Ich sagte dann hätte sie ja diese beim Bezirksrat vorlegen können oder mir jetzt noch schicken; dies wollte sie aber nicht. Im Weiteren sagte ich ihr, dass ich Backstein als meinen Vater vermute.
Regula sagte ihre Mutter hätte eine Strafanzeige gemacht in Kanada und es stimme nicht was ich sage. Ich antwortete ihr, dass ihr Vater ein mehrfacher verurteilter Pädophiler ist und das jüngste Opfer erst 5 Jahre alt war und ich sie nicht verstehe, da sie ja auch Opfer von Ihrem Vater war. Darauf meinte sie, dass stimme nicht; sie wurde von Ihrem Grossvater misshandelt und der nun tot ist (dies erstaunte mich sehr weil, dieser in Lavin, Graubünden, wohnte und Regulas Mutter mit ihrer Familie in Schwamendingen. Als die Vorfälle bekannt wurden, kam sie zu einer Pfarrersfamilie und dann ins Heim. Das passt doch nicht zusammen, dass sie dann mit dieser Version von den Eltern wegkommt). Dies ist das erste Mal, dass ich diese Version hörte.

Ich sagte ihr ich möchte mit einer so Pädophilen freundliche Familie nichts zu tun haben; sie schrie dann in aller Lautstärke ich sei geisteskrank und in der Psychiatrie gewesen und ich hätte die ganze Familie zerstört. Sie meinte auch ich hätte den Beruf als Krankenschwester lernen können. Auch als ich sagte, das ist mir das neuste ist, blieb sie dabei.

Ich habe versucht den Text in ganzen Sätze zu schreiben, damit die Aussagen klarer sind. Immer wenn ich etwas gegen ihre Behauptungen sagte, wurde ich von ihr unterbrochen. Ich frage mich die ganze Zeit, was diese Annäherung für einen Zweck hatte und diese manipulierende Art, das ich nicht normal bin. Heute bin ich so froh, dass ich den Runden Tisch hatte beim Bezirksrat Bülach hatte und ich von Dr. Thomas Huonker der Guido Fluri Stiftung begleitet wurde. Selbstverständlich weiss sie, dass ich einen Blog habe.

Links zu den im Gespräch erwähnten Themen:

http://namensaenderung.blogspot.ch/2006/12/wenn-man-den-namen-eines-pdophilen.html

http://namensaenderung.blogspot.ch/2007/12/wie-wenig-verstndnis-man-fr-ein-opfer.html

http://namensaenderung.blogspot.ch/2012/08/erster-runder-tisch-hat-stattgefunden.html

http://namensaenderung.blogspot.ch/2012/03/das-gestandnis-von-regula-dass-sie-auch.html

Mittwoch, 28. Januar 2015

Erneute Stigmatisierung / Weitergabe von Misshandlungen


Neue Stigmatisierungen werden durch das Thema „Misshandlungen – Weitergabe an die 2. Generation“ ausgelöst.

Da ich nicht die erneute Stigmatisierung von Opfern ertrage, werde ich aus allen Organisationen, wo ich mich für Betroffene von sexuellem Missbrauch und Kinderpsychiatrie engagiere, austreten, wenn sich nichts ändern gegenüber uns Direktbetroffene.

Der Auslöser ist, dass man in einer der Gruppen wo ich aktiv bin, einen verwahrten Pädophilen verteidigt. Man stellt sich auf seine Seite mit der Begründung,  dass er ebenfalls Opfer von sexueller Gewalt als Kind war und gemäss dieser Weitergabe-Theorie nichts dafür kann, dass er sexuelle Gewalt ausgeübt hat. Wort Wörtlich: "Was X erlebte, gab er weiter".

Ich kann nicht mit bestem Gewissen in Gruppen arbeiten, wo diese Theorie Unterstützung findet. Denn mit solchen Theorien hilft man nicht den Opfern, sondern stigmatisiert sie zugleich auch als zukünftige Täter und gibt irgendwelchen Tätern, die sagen, sie seien als Kind sexuell missbraucht wurden, einen Freibrief. Die zusammengewürfelte Kausalität führt nur dazu, dass man dann noch Täter besser behandelt als Opfer und um deren Wohlergehen mehr besorgt ist! Jürg Gritti, mein Täter, ist dazu auch ein gutes Beispiel.

Leider hatte ich Diskussionen mit mehreren Leuten in den Gruppen, wo ich tätig bin, die dieses Gedankengut gut heissen und obwohl ich lange Diskussionen führte, um meinen Standpunkt zu erklären, konnte ich die Personen nicht überzeugen.

Ich bin enttäuscht, dass im Prozess der Aufarbeitung bezüglich der Kinderpsychiatrie, die ja auch im Gange ist, kein kritischeres Denken zu solchen Theorien aufkommt. Wenn man diese Theorie gut heisst, dann kann man gleich wieder alte Psychiatrie Theorien ausgraben, wo man missbrauchte Kinder als zukünftige Homosexuelle klassiert.

Ferner ist mir das grosse Interesse am Wohlergehen dieses verwahrten Pädophilen in den Gruppen unerklärlich, indem er als Verwahrter Recht auf Arbeit hat. Mir als Opfer wurden immer wieder Steine in den Weg gelegt und ich durfte keine richtige Ausbildung machen!
Im Weiteren wird von einigen Personen in diesen Gruppen das Thema sexueller Missbrauch als „Frauen-Thema“ abgetan. Knaben sind ebenso betroffen und leiden als Opfer ebenso darunter, für mich spielt das Geschlecht der Opfer keine Rolle.


Zwei weitere Themen, welche leider im Moment Anklang finden und auch viele Überzeugte in der breiten Gesellschaft sind „Transgenerationale Weitergabe von Traumata der Zweiten Generation“ und dass geprügelte und verlassene Kinder eine Veränderung ihrer DNS erfahren und so psychische Schäden an die nächste Generation weitervererben. Szondi und Eugenik lassen grüssen!

Update Mai 2016: Siehe auch http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2014-26/der-vererbte-schrecken-die-weltwoche-ausgabe-262014.html


Da für meinen Fall sowieso niemand zuständig ist und ich zu viele Misshandlungen mitgemacht habe, und nichts in Ordnung gebracht wird,  möchte ich die Schweizer Staatsbürgerschaft abgeben. 

Update 2. Mai 2018

Auszug von einem Mail, das ich von einem  Opfer fürsorgerischen Zwangsmassnahmen bekommen habe. Wie wir ausgegrenzt werden, die sexuellen Missbrauch erlebt haben,  spricht man nicht an. Ich bin nur geschockt. Filme und Bücher über Hannah  Arendt kenne ich.( Martin Heidegger)


......Und da beim Täter v. Rupperswil mit einer Vereinsamung durch seine Pädophilie auszugehen ist, wären wir auch wieder beim Thema Ausgrenzung. Es gab für mich viele "Herzens- und Geistesöffner-innen". Darunter selbstverständlich Arendt, Fromm, Arno Gruen. Vergessen ging mir die aktive Auseinandersetzung mit dem Neurowissenschaftler und Pychiater Joachim Bauer, ........

Freitag, 26. Dezember 2014

Wiedergutmachungsinitiative kommt zustande!

Wir haben es geschafft: Die  Wiedergutmachungsinitiative kommt zustande!

Ich möchte mich in diesem Post nur kurz fassen. Herzlichen Dank an alle, die uns unterstützen und uns zuhören.
Ganz Besondern Dank aber an Herr und Frau Fluri und all denen, die im Hintergrund für uns Betroffene arbeiten.

Die Feier zur Erreichung der 100’000 Unterschriften am 19. Dezember 2014 auf dem Bundesplatz war ein schöner Anlass.
Es ist schön, dass wir auch von ganz vielen Jungen Mensch Unterstützung bekommen. Diese werden dann verstehen, wenn sie später einmal in ihren Berufen mit Betroffenen zu tun haben, mit den Unsicherheiten der Betroffenen respektvoll umzugehen und uns somit ein Stück Menschenwürde zurückgeben.

Im Folgenden die Einladungskarte mit Programmübersicht und ein Gruppenfoto:
 



Kurzfristig konnten vier Betroffene von uns noch am gleichen Tag in die Fernsehsendung Arena.

Artikel: http://www.srf.ch/sendungen/arena/verdingt-versorgt-misshandelt-und-nun-entschaedigt

Video:


Montag, 24. November 2014

Rorschach Test: Epileptische Diebe

Seit ein paar Wochen muss ich vieles einstecken. Es gibt Menschen die sind eiskalt, indem sie Kindermisshandlungen verharmlosen und Täter/Täterinnen in Schutz nehmen. Aussagen wurden auch zu meinem Fall gemacht und wie man meine Kinder behandelte.

Ich arbeite jetzt intensiv an meinem Projekt Kinderpsychiatrie. Ich komme gut voran; zum Teil werde ich es mit dem kleinen Beitrag, welchen ich aus der Soforthilfe für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen bekommen habe, finanzieren. In dieser Gesellschaft werde ich in den Augen vieler immer ein Minderwertiger Mensch bleiben; bei manchen ändern sich die Ansichten nie.

Ob sexuell misshandeltes Kind, Epileptiker, andere Erkrankte oder Homosexuelle; wir sitzen alle im gleichen Boot was die Psychiatrie betrifft. Im Folgenden ein Fallbeispiel in gekürzter Form. Ich habe dieses Beispiel genommen, da wir auch Betroffene von dieser Gruppe haben.









Liest man den Text, so ist der Proband nicht nur ein Epileptiker, sondern es wird auch die Prognose erstellt, dass sich bei ihm diebisches Regungen zeigen werden, was ihn gemäss Überschrift zum epileptischen Dieb macht. Der Therapeut hat den Probanden nicht gesehen und wertet nur ein Protokoll eines Rorschach Tests aus.
Laut dem Therapeut sind Epileptiker generell schwererziehbar und wollen sich nicht disziplinieren lassen! Ausserdem müssen sie medikamentös und erzieherisch angegangen werden, wobei „schlimme Fälle“ fast immer in Spezialanstalten gehören, weil die Epileptiker sonst in der Gesellschaft nicht überleben können. All dies basierend auf einem Aktengutachten!

Die letzte Tabelle ist vom gleichen Therapeut und zeigt weitere Formen von Dieben. Generell scheint der Therapeut die Verbindung zu diebischem Verhalten bei verschiedenen „Psychopathien“ zu suchen, wenn er eine ganze Tabelle von psychischen Erkrankungen/Verhalten aufstellt, die Diebe sind. Der Therapeut war ein hoch angesehener Schweizer Therapeut. Das schlimme, ist dass es immer noch Leute gibt, die an solchem Unsinn festhalten.

  Im Folgenden ein Beispiel einer Tafel aus dem Rorschach Test.


Update 28. Juli 2016
Noch ein paar Links:

Epileptische Diebe stammt von Hans Zulligers Buch Jugendliche Diebe
im Rorschach- Formdeutversuch


Update 19. September 2017
Rorschach Test in der Werbung


Update 12. März 2025


Editorial zu Verdingkindern in der New York Times

Das Ausland befasst sich auch weiterhin mit dem Schicksal der Verdingkindern.

http://www.nytimes.com/2014/11/03/opinion/switzerland-regrets-a-cruel-history.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&module=c-column-top-span-region&region=c-column-top-span-region&WT.nav=c-column-top-span-region&_r=3

Ich kann mir vorstellen, dass einige wieder meinen, andere Länder würden auf der Schweiz herumhacken und dabei selbst eine unschöne Geschichte haben. Diese Kritik kann verworfen werden, weil der Artikel auch die "Stolen Generations" australischer Ureinwohner erwähnt sowie die "Orphan Trains" (Waisenzüge) armer städtischer amerikanischer Kinder, die ebenso aufs Land für Arbeiten verfrachtet wurden.

Freitag, 31. Oktober 2014

BBC Bericht, TV-Sendung und Radio-Sendung über Verdingkinder

Bei der  BBC hat Kativa Puri einen Bericht mit dem Titel Switzerland's shame: The children used as cheap farm labour über die Verdingkinder veröffentlicht und widmet.
Im Weiteren widmet die BBC sogar eine ganze TV'Sendung dem Thema mit dem Titel Switzerland: Stolen Childhoods am 1. November um 11.30 GMT und 2. November 22.30GMT auf BBC News.
Ausserdem ist eine Radio-Sendung verfügbar unter Assignments (Switzerland: Stolen Childhoods).

Kindsmisshandlungen hat viele Gesichter - Child abuse has many faces.